Projekt "Hellersweiher“ (siehe Projekt "Kuhwasenweiher")
Mit dem 'Über-die-Straße-tragen' der Amphibien am Kuhwasenweiher wurde 1998 aufgehört, nachdem schon einiges an Laich bzw. Kaulquappen der einzelnen Arten umgesiedelt wurden. Ein Amphibienzaun wurde dort aber nach wie vor, auf unsere Veranlassung, vom Straßenbauamt bis 2001 aufgebaut. Unser Arbeitsschwerpunkt liegt nun an den vier oberen, der ins-gesamt elf Hellersweiher. Die einzelnen Arten wurden entsprechend ihrer Ansprüche auf die vier Weiher verteilt, wie z. B. Bergmolch und Erdkröte mehr im Weiher 1 und 2, da diese nicht so sonnig sind wie die Weiher 3 und 4, wo natürlich der Laubfrosch sein neues Zuhause gefunden hat. Bevor jedoch die Amphibien in ihr neues Laichhabitat beziehen konnten, mussten die ursprünglich als Fischteiche genutzten Weiher z. B an den Ufern etwas abgeflacht werden. Ufer- und Wasserpflanzen wurden ausgebracht und auch die Umgebung der Weiher wurde teilweise aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommen und als Landlebensräume für die Amphibien aufgewertet. Die Umsiedlungsaktion zog sich von 1991 bis ins Jahr 2001 hin. Zuletzt wurden nur noch Kammmolch- und Knoblauchkrötenlaich bzw. deren Kaulquappen umgesetzt, bis auch hier genügend Individuen umgesetzt waren. Diese ganze Umsiedlungsaktion wurde natürlich auch durch unsere Mitglieder ehrenamtlich erledigt.
Seitdem wurde während der Frühjahrswanderungszeit an den Hellersweihern häufig kartiert, um die Entwicklung der Population zu verfolgen - mittlerweile nur noch punktuell an besonders wanderungsintensiven Nächten. Im Sommer und Herbst wird zusätzlich durch Keschern, seit letztem Jahr auch mit Hilfe von Reusen, kartiert. Nun konnte über die letzten Jahre der Nachweis erbracht werden, dass alle Arten erfolgreich umgesiedelt wurden, sowohl durch Fang als auch über ihre Rufe. In den Jahren 2004 und 2005 wurden mit Hilfe ehrenamtlicher Helfer tägliche Kontrollen morgens und abends während der Wandersaison an der Stichstraße durchgeführt. Durch diese Begehungen wurde festgestellt, dass die Populationen schon so stark angewachsen sind, dass an wanderungsintensiven' Nächten die kleine Stichstraße nach Steudach seit 2005 gesperrt wird. Eine Hochrechnung ergab ca. 2000 wandernde Tiere. In den Jahren danach und auch die drei Jahre vor diesen intensiven Begehungen wurde stichprobenartig von Dieter Nilson kontrolliert.
Mittlerweile gibt es bei diesem Projekt eine Arbeitsteilung zwischen der Stadt Erlangen und der Naturschutzgemeinschaft Erlangen. Dieter Nilson betreut die Hellersweiher artenschutz-fachlich, macht Kontrollgänge, Kartierungen und erledigt mit Helfern unseres Vereins kleinere Entbuschungen, Ausholzungen, etc. Während die Stadt Erlangen nach Absprache mit uns die größeren Maßnahmen organisiert, wie z. B. das Ausbaggern zweier Weiher, da sich dort die Teichlinsen zu stark ausgebreitet hatten. Auch entlastet uns die Stadt durch die Übernahme der schriftlichen Formalitäten mit den Ämtern etc.
Mit dem erfolgreichen Amphibienumsetzungsprojekt hat auch die Stadt Erlangen für sich geworben.